Artikel im Amtsblatt der Stadt Lützen vom 09. Oktober 2015

Liebe Bürgerinnen und Bürger von Lützen,

heute möchten wir uns ganz herzlich bei unseren vielen Helfern bedanken, die zum Gelingen unseres Sommerfestes am 13. September in Röcken beigetragen haben – ganz besonders den Kuchenbäckerinnen und für die musikalische Untermalung. In der Kirche haben wir den 3. Teil von Frank Farenskis Film „Leben mit der Energiewende“ gezeigt. Mit Kaffee und Kuchen, Spielen für die Kleinen und herrlichem Sonnenschein war es für alle ein gelungener Nachmittag. Auch der kleine Flohmarkt war sehr erfolgreich, so dass wir eine kleine Spende für die weitere Erhaltung der Nietzsche Taufkirche übergeben können. Wir freuen uns auf weitere Veranstaltungen dieser Art!

Weniger erfreulich war dagegen, wie sich Sachsens Ministerpräsident Tillich kürzlich auf dem Leipziger Energieforum geäußert hat. Seiner Meinung nach muss im Freistaat auch weiterhin auf Kohle gesetzt werden. Dabei bestärkt er die Betreiber der Braunkohletagebaue und -kraftwerke, weiterhin auf eine Technologie zu setzen, die unsere Umwelt und Natur zerstört und unser Klima beeinflusst.

Gerade in unserer Region hört man häufig, wie schädlich es für die Natur sein soll, wenn hier weitere Windräder errichtet würden. Rotmilane und Fledermäuse könnten in die Rotoren geraten. Doch kaum jemand stört sich daran, dass für einen Tagebau (auf der anderen Seite der Straße) ganze Lebens- und Nahrungsräume dieser schützenswerten Arten zerstört werden. Außerdem kann unter den Windrädern weiterhin Landwirtschaft betrieben werden. Für einen Tagebau hingegen wird der wertvolle Ackerboden großflächig abgetragen und kann auch nach erfolgter Rekultivierung nicht mehr die gleichen Bodenwertzahlen erreichen wie zuvor. Und wer behauptet, die Lärmbelastung von sich drehenden Rotoren könnte die eines Tagebaues im Betrieb übersteigen, sollte die Anwohner des Tagebaues Profen und bald auch die Bewohner von Tornau dazu befragen. Schließlich sollte man auch bedenken, dass ein Windpark in der Nachbarschaft für die Immobilienpreise in den angrenzenden Siedlungen wahrscheinlich einen geringeren Effekt hat, als ein Schaufelradbagger, Staub und eine Mondlandschaft.

Letztendlich sollten wir uns einmal überlegen, wie wir in Zukunft unseren Strom produzieren wollen, wenn uns Biogasanlagen zu sehr stinken, Windräder zu laut sind und Photovoltaik das Ortsbild verschandelt. Strom kommt eben nicht nur aus der Steckdose. Und spätestens wenn nur noch die Kohle unter der Stadt Lützen und Leipzig bleibt, müssen wir uns eine Alternative überlegen.

Wer jetzt schon über Alternativen nachdenken und zu deren Umsetzung bereit ist, kann gerne zu unserem nächsten Treffen am 29. Oktober um 19.00 Uhr ins Pfarrhaus Röcken kommen!

Amtsblatt der Stadt Lützen (PDF)